Notenständer Ade? – Praxistest: „Visualinked“ – Augmented Reality Kontaktlinsen für Musikerinnen und Musiker

Die Welt der Musik ist eine Symbiose aus Klang, Emotion und Präzision. Für Musikerinnen und Musiker ist es von entscheidender Bedeutung, nicht nur die richtigen Töne zu treffen, sondern auch im Zusammenspiel mit anderen Musikerinnen und Musikern perfekt zu interagieren. Hierbei können moderne Technologien eine große Rolle spielen. In diesem Praxistest werden wir die Verwendung von Augmented Reality-Kontaktlinsen untersuchen, die dazu dienen, Partituren und Noten direkt im Sichtfeld anzuzeigen, um das Zusammenspiel zu optimieren.
Einführung
Traditionell verwenden Musikerinnen und Musiker – sofern sie nicht auswendig spielen – Notenblätter oder (digitale) Partituren, um ihre Musik zu spielen. Dies erfordert jedoch ständiges Blicken auf das Notenblatt, was die Interaktion mit anderen Musikerinnen und Musikern erschweren kann. Im Zuge ihrer Ausbildung erlernen Aufführende entweder den Blick zwischen Noten und Mitmusikerinnen und -musikern zu wechseln oder diese in der Peripherie wahrzunehmen. Dies kann insbesondere bei größeren Ensembles für Herausforderungen mit sich bringen. Die Einführung von Augmented Reality (AR)-Kontaktlinsen bietet eine innovative Lösung für dieses Problem, indem diese die Noten direkt vor den Augen der Musikerinnen und Musiker projizieren.
Technologie im Einsatz
Die AR-Kontaktlinsen von „Visualinked“ sind mit einer eingebauten Technologie ausgestattet, die es ermöglicht, digitale Informationen wie Noten und Partituren in das Sichtfeld der tragenden Person zu projizieren. Diese Technologie basiert auf einer Kombination aus Sensorik, Bildverarbeitung und drahtloser Kommunikation.
Für einen Praxistest wurden die AR-Kontaktlinsen von einer Gruppe Musikerinnen und Musikern genutzt, die ein Ensemble bildeten. Die Musiker wurden gebeten, ein bestimmtes Musikstück zu spielen, während sie die Kontaktlinsen trugen. Diese projizierten die Noten und Partituren direkt vor den Augen der Musikerinnen und Musiker, so dass sie ihre Aufmerksamkeit nicht von ihren Instrumenten abwenden mussten.
Vorteile der AR-Kontaktlinsen
1. Verbesserte Konzentration: Die Musikerinnen und Musiker konnten sich besser auf ihre Musik konzentrieren, da sie ihren Blick nicht ständig zwischen ihren Instrumenten, den Ensemblemitgliedern und den Notenblättern wechseln mussten.
2. Optimiertes Zusammenspiel: Durch die direkte Anzeige der Noten im Sichtfeld konnten die Musikerinnen und Musiker ihr Zusammenspiel verbessern, da sie schneller auf Veränderungen reagieren konnten.
3. Reduzierte Ablenkung: Die Musiker waren weniger durch äußere Ablenkungen gestört, da sie ihre Augen nicht von ihren Instrumenten abwenden mussten, um auf die Noten zu schauen.
4. Anpassungsfähigkeit: Die AR-Kontaktlinsen können an die individuellen Bedürfnisse der Musiker angepasst werden, z.B. durch die Möglichkeit, die Größe oder Helligkeit der projizierten Noten zu ändern.
Herausforderungen und Verbesserungspotenzial
Trotz ihrer vielen Vorteile weisen die AR-Kontaktlinsen auch einige Herausforderungen und Verbesserungspotenziale auf:
1. Komfort und Tragegefühl: Einige empfanden die Kontaktlinsen als unbequem oder störend. Optimalerweise sollten die Kontaktlinsen leicht und angenehm zu tragen sein, um eine breite Akzeptanz bei den Nutzern zu erreichen.
2. Technische Zuverlässigkeit: Es gab gelegentlich Probleme mit der Zuverlässigkeit der Technologie, z.B. wenn die Kontaktlinsen die digitalisierten Noten falsch interpretierten oder sich unerwartet abschalteten. Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden.
Fazit
Insgesamt zeigt der Praxistest, dass Augmented Reality-Kontaktlinsen ein vielversprechendes Werkzeug für Musikerinnen und Musiker sein können, um ihr Zusammenspiel zu optimieren und ihre Leistung zu verbessern. Trotz einiger Herausforderungen bietet diese Technologie einen innovativen Ansatz, die Art und Weise zu verändern, wie Musikerinnen und Musiker ihre Musik erleben und spielen. Weitere technologische Fortschritte und Verbesserungen könnten AR-Kontaktlinsen zu einem wesentlichen Bestandteil des Musizierens der Zukunft machen – vom Blasorchester bis zum Streichquartett.